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Seite 001 Ausgabe vom 02.08.1999 Millenniums-Komet: Er trifft die Erde nicht
"Linear 1999 J3" kreuzt Erdbahn in Millionen km Entfernung Der für die Jahrtausendwende vorhergesagte "Millenniums-Komet" kommt tatsächlich: Er heißt "Linear 1999 J3" und wird am 3. Oktober sogar die Erdumlaufbahn kreuzen - aber in einer Entfernung von Millionen Kilometern. Sonnenfinsternis oder Komet: Laut einer Umfrage hat fast niemand Furcht vor einem Weltuntergang. Ex-Zwentendor ... weiter >>>
Seite 009 Ausgabe vom 02.08.1999 Der Irrtum des Nostradamus  
Neuer Komet kreuzt in sicherer Entfernung die Erdbahn Weltuntergangs-Ängste: Professor Tollmann zieht sich auf Burg in einen Bunker zurück SERIE, 2. TEIL Michael Jäger "Im Jahre 1999 siebenter Monat wird ein König des Schreckens vom Himmel kommen und den großen König von Angolmois wiedererwecken, davon, danach regiert Mars zu guter Stunde." ** "Er erscheint im Kleinen Bären, Nicht weit vom Krebs, der ... weiter >>>
Seite 009 Ausgabe vom 02.08.1999 Umfrage: Keine Angst vor Prophezeiungen  
Eine KURIER-Umfrage zeigt klar auf, was die Österreicher von den Prophezeiungen rund um die Sonnenfinsternis halten. Nur ein Prozent erwartet, daß der Menschheit große Katastrophen bevorstehen. Fünf Prozent sind ein wenig beunruhigt. Für 94 Prozent ist die Finsternis schlicht ein seltenes Ereignis, aber nicht mehr. Das erhob in der Vorwoche "Integral" in einer Blitzumfrage. Wie wenig der ... weiter >>>

 

 

                                                    

Titel: Millenniums-Komet: Er trifft die Erde nicht
         
Text: "Linear 1999 J3" kreuzt Erdbahn in Millionen km Entfernung Der für die Jahrtausendwende vorhergesagte "Millenniums-Komet" kommt tatsächlich: Er heißt "Linear 1999 J3" und wird am 3. Oktober sogar die Erdumlaufbahn kreuzen - aber in einer Entfernung von Millionen Kilometern. Sonnenfinsternis oder Komet: Laut einer Umfrage hat fast niemand Furcht vor einem Weltuntergang. Ex-Zwentendorf-Aktivist Professor Alexander Tollmann freilich bereitet sich auf Ernstes vor und zieht sich auf seine Burg ins Waldviertel zurück. Seite 9
         

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Titel: Der Irrtum des Nostradamus
         
Text: Neuer Komet kreuzt in sicherer Entfernung die Erdbahn / Weltuntergangs-Ängste: Professor Tollmann zieht sich auf Burg in einen Bunker zurück SERIE, 2. TEIL Michael Jäger "Im Jahre 1999 siebenter Monat wird ein König des Schreckens vom Himmel kommen und den großen König von Angolmois wiedererwecken, davon, danach regiert Mars zu guter Stunde." ** "Er erscheint im Kleinen Bären, Nicht weit vom Krebs, der Haarstern. Susa, Siena, Boiotien, Eritrea, Der Große von Rom stirbt, die Nacht ist vorbei." ** Diese 1555 von Nostradamus verfaßten Verse haben bis zum heutigen Tag in den Köpfen von Menschen großen Schrecken erzeugt. Der Interpret des Großmeisters aller Düsterseher, der ehemalige Anti-Zwentendorf-Aktivist Alexander Tollmann aus Wien, erwartet zur Sonnenfinsternis am 11. August den Beginn des dritten Weltkriegs und im Oktober einen vernichtenden Kometeneinschlag. Was Tollmann, der in Österreich mit seinem Weltuntergangsbuch einen Bestseller gelandet hatte, in seiner Haltung jetzt bestärkt: "Die Astronomen haben einen Kometen entdeckt, der kürzlich durch das Sternbild des Kleinen Bären gezogen ist." Und als Draufgabe kreuze der Haarstern namens "Linear 1999 J3" am 3. Oktober sogar die Erdbahn. Das Objekt existiert, bestätigen Astronomen. Warum sich Nostradamus dennoch geirrt hat: Der Komet streift die Erdbahn in Millionen Kilometer Entfernung. Es besteht keine Kollisionsgefahr. Im KURIER-Gespräch meinte Tollmann dennoch, der Komet des Nostradamus sei gefunden. Er vermutet: "Die Astronomen werden uns bis zum letzten Tag nicht die Wahrheit sagen." Der Astronom Michael Maitzen von der Wiener Universitätssternwarte spricht dagegen von "inhaltslosen Vorwürfen". Tollmann habe den Kometeneinschlag schlicht "freihändig gedeutet. Maitzen ergänzt: "Alle uns bekannten Kometen und Kleinplaneten werden in den nächsten Jahrzehnten die Erde nicht treffen." Tollmann und einige seiner Anhänger bereiten sich trotzdem auf ein Horror-Szenario vor. Der Professor will das Ende auf seiner Burg in Albrechtsberg im Waldviertel abwarten. Panzertüren und Luftfilter sind installiert. Einem Deutschen TV-Sender ist die Story am Finsternis-Tag eine Reise nach Albrechtsberg wert. Auch auf der Esoterik-Hotline des Landes Steiermark in Graz reagieren einige Anrufer übernervös. Roman Schweidlenka: "Seit vier Wochen erhalten wir konkrete Anfragen zum Weltuntergang. Das hat es vorher nicht gegeben." Derart Besorgte erhalten Telefonnummern von Psychotherapeuten. Von einer Massenhysterie sei nichts zu bemerken, erzählt die Leiterin der AKH-Ambulanz für Sozialpsychiatrie, Brigitte Schmied-Siegel. Nur chronische Patienten würden jetzt Weltuntergangsphantasien einbauen. Die Wette zur Finsternis Der Wiener Buchautor Werner Raffetseder, der in seinem Sonnenfinsternis-Buch (Hugendubel) alles Wissenswerte zum Naturschauspiel, den Mythen und Prophezeiungen zusammengefaßt hat, will Tollmann herausfordern: "Ich wette um seine Burg, daß nach der Finsternis nichts passiert." Die Österreicher sollten sich die Vorfreude auf das Jahrhundertereignis nicht durch falsche Propheten vermiesen lassen, so Raffetseder. Apropos Finsternis und Komet: Astronomen schließen nicht aus, daß während der Sonnenfinsternis ein Schweifstern am Himmel leuchtet. In wenigen Jahren konnte die Weltraum-Sonde "Soho" 70 Kometen neben der Sonne aufspüren. Alle Objekte befanden sich nicht auf Erdkurs, sondern stürzten in die Sonne. Die größten Brocken leuchteten dabei wie die hellsten Sterne. Morgen: Beobachtungstips zur Finsternis des Jahrhunderts
         

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Titel: KURIER-Umfrage: Keine Angst vor Finsternis-Prophezeiungen
               
Text: Eine KURIER-Umfrage zeigt klar auf, was die Österreicher von den Prophezeiungen rund um die Sonnenfinsternis halten. Nur ein Prozent erwartet, daß der Menschheit große Katastrophen bevorstehen. Fünf Prozent sind ein wenig beunruhigt. Für 94 Prozent ist die Finsternis schlicht ein seltenes Ereignis, aber nicht mehr. Das erhob in der Vorwoche "Integral" in einer Blitzumfrage. Wie wenig der angesagte Schreckenskönig des Himmels bei den Österreichern zieht, zeigte sich in der Vorwoche bei einer Sonnenfinsternis-Diskussion der NÖ-Landesakademie in Waidhofen an der Ybbs. Die mehr als 200 Interessierten löcherten die Experten nicht mit Fragen zum Weltuntergang. Das Publikum wollte sich dagegen umfassend informieren, was es am 11. August am Himmel zu sehen gibt, welche Phänomene am Boden auftreten, und wie man sein Augenlicht vor den gefährlichen Sonnenstrahlen schützt. Die Tollmann'schen Thesen erzeugten dagegen bloß Kopfschütteln im Publikum. Auf dem Podium hatten der Astronom Michael Maitzen, der Völkerkundler Manfred Kremser (beide Uni Wien) sowie der Parapsychologe Peter Mulacz und Kirchen-Experte Alfred Worm eindeutig Stellung bezogen. Entwarnung vor dem "Tag X", so lautete das Credo der Experten. Für den Parapsychologen Mulacz sind die Weltuntergangs- Prophezeiungen nichts anderes als Mythen. "Es besteht kein Anlaß, sich vor den vorausgesagten Ereignissen zu fürchten." Eine Vermutung äußerten die Experten aber: Nur eine Prophezeiung des Nostradamus werde in Erfüllung gehen - daß am 11. August Sonnenfinsternis ist.
             

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