Parapsychologie - Wissenschaftstheorie

                   

Grundsatzüberlegungen
zur Parapsychologie

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1. Terminologisches Terminologiegeschichtliches zum Begriff "Okkultismus":

Zunächst fällt auf, daß der Terminus "Okkultismus", der uns heute eher altertümlich anmutet, in Wirklichkeit jünger ist als der Terminus "Parapsychologie", d. h. später als dieser eingeführt wurde; das Vokabel "okkult" freilich wird seit Jahrhunderten für "geheim", "geheimwissenschaftlich" gebraucht, z. B. programmatisch in AGRIPPAs De occulta philosophia. Der Okkultismus (als "-ismus") findet sich erst bei KIESEWETTER (1893) – im Gegensatz zu DESSOIRs Parapsychologie (schon 1889).

Festzuhalten ist weiters, daß KIESEWETTER bei seinem Terminus ausdrücklich auch an praktische Anwendung denkt, also nicht bloß den kognitiven Aspekt im Auge hat. Insofern wundert es nicht, daß sich das Vokabel "okkulte Praktiken" an gerade diesen Terminus anlehnt. Im Kontext "Jugendokkultimus" ist dieser auf die okkulten Praktiken fokussierende Gebrauch des Wortes weitgehend etabliert.

Der Gebrauch des Ausdrucks "Wissenschaftlicher Okkultismus" tritt sukzessive in der Zeitschriftenliteratur auf; als programmatisch aufzufassender Buchtitel findet sich dieser Ausdruck – obwohl zu diesem Zeitpunkt schon beinahe obsolet – 1927 bei August MESSER.

SCHRENCK-NOTZINGs letztes, posthum erschienenes Werk trägt den Titel "Vom Okkultismus zur Parapsychologie ...", was ein Indikator dafür ist, daß 1929 der Begriff "Okkultismus" bereits deutlich die Konnotation des Vorwissenschaftlichen besaß. Dennoch verwendet Fanny MOSER diesen Begriff noch im Titel ihres Opus magnum; durch die von BENDER besorgte Neuauflage wird das Vokabel bis in unsere Zeit fortgeschrieben.

Sozusagen als ein Nachzügler gebraucht TISCHNER noch 1950 das Wort "okkult" (allerdings nicht den "-ismus") im Titel seines Buches "Ergebnisse okkulter Forschung"; wie im Falle HOPPE-MOSER wird auch dies durch einen Reprint in unsere Gegenwart hinein fortgeschrieben, nämlich durch die von Eberhard BAUER besorgte Neuauflage in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, DARMSTADT. Da TISCHNER sehr stark wissenschaftshistorisch interessiert war, verwundert es kaum, daß er sich noch diesem traditionellen Terminus verpflichtet fühlt; immerhin benützt er ihn im Zusammenhang mit dem Wort "Forschung", sodaß das Endresultat etwa mit dem Begriffsumfang des seinerzeitigen Begriffs "Wissenschaftlicher Okkultismus" korrespondiert.

               

2. Diskussion der Definitionen des Begriffs "Parapsychologie":

(Wird fortgesetzt)

ã Peter MULACZ


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